Im Quartier Erkner Mitte wird Klimaschutz konkret: Während andernorts die klimafreundliche Modernisierung bestehender Wohngebiete noch Zukunftsmusik ist, setzt die Stadt Erkner (Landkreis Oder-Spree) gemeinsam mit der lokalen Wohnungsgesellschaft und dem Fernwärmelieferanten bereits heute zentrale Bausteine der Wärmewende um.
Der Aus- und Umbau der Fernwärme ist für das Erreichen der Klimaschutzziele von großer Bedeutung. Effiziente (und perspektivisch treibhausgasneutrale) Wärmenetze und Wärmeerzeugungsanlagen sind dabei ein zentraler Baustein. In Erkner gehen diese Prozesse mit dem Umbau des ersten Heizhauses durch den Fernwärmelieferanten TEWE Hand in Hand mit dem Ausbau der Heizungsversorgungsanlagen in den Wohnhäusern der Wohnungsgesellschaft Erkner mbH.
Die Wohnungsgesellschaft Erkner ist ein kommunales Wohnungsunternehmen, das sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Gemeinwohlorientierung und zukunftsfähigem Bauen befasst. Sie realisiert Wohnprojekte mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen und die Wohnverhältnisse langfristig zu verbessern. Eines dieser Vorhaben ist das Quartier Erkner Mitte.
Im Mai 2025 begann die schrittweise Umstellung der Wärmeversorgung: TEWE, eine Tochtergesellschaft des Energiedienstleisters EWE, setzt bei der Versorgung auf eine Kombination aus einem Biomethan-Blockheizkraftwerk und einem industriellen, dreiteiligen Großwärmepumpensystem. Parallel modernisiert der Fernwärmelieferant das Heizhaus und baut ein treibhausgasneutrales Wärmenetz aus. Durch den Umbau des ersten Heizhauses steigt der Anteil der erneuerbaren Energien im angeschlossenen Wärmenetz auf fünfzig Prozent. Der Umbau der anderen beiden Energiezentralen und Netzteile erfolgt schrittweise. Die bestehenden Heizungsanlagen in den Gebäuden der Wohnungsgesellschaft Erkner werden dazu sukzessive modernisiert – ineffiziente Einrohrsysteme werden durch energiesparende Zweirohrsysteme ersetzt und die Verbrauchsanlagen umfassend optimiert. Bis 2027 sollen alle an die Fernwärme angeschlossenen Wohneinheiten im Quartier mit CO2-neutraler Fernwärme versorgt werden.
TEWE-Geschäftsführer Andreas Saadhoff: „Ohne staatliche Förderung ist eine ressourcenschonende Fernwärmeversorgung heute noch nicht wirtschaftlich zu bauen und zu betreiben. Dank staatlicher Unterstützung aus der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze können wir unsere Pläne realisieren. Mit den verschiedenen Bausteinen stellen wir die Wärmeversorgung in Erkner auch zukünftig sicher, können unserer Kundschaft bezahlbare Preise anbieten und leisten gleichzeitig unseren Beitrag für eine klimafreundliche Zukunft.“
Die Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung im Quartier Mitte gehen über die Umstellung der Wärmeversorgung hinaus: Die Gebäude wurden energetisch modernisiert, teilweise Fassaden mit vertikalen Gärten und Rankpflanzen begrünt und neue Bäume gepflanzt. Die Außenanlagen wurden um Fahrradhäuser mit Gründach ergänzt, zudem stehen den Bewohner:innen kostenfrei Lastenräder zur Verfügung.
Suanne Branding, Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Erkner mbH, betont: „Wir freuen uns, mit diesem ganzheitlichen Projekt den Bewohner:innen ein verbessertes und umweltfreundliches Zuhause zu sozial verträglichen Mieten bieten zu können.“
Das Projekt zeigt, wie die Wärmewende und ambitionierter Klimaschutz im Gebäudebestand gelingen kann – durch die enge Zusammenarbeit von kommunaler Wohnungswirtschaft und Energieversorgern. In Brandenburg ist Erkner damit Vorreiter: Nur wenige Wohnungsgesellschaften setzen Klimaschutz bisher so umfassend um.

Projektinfo
Handlungsfeld
Klimaschutz und -anpassung
Akteure
Wohnungsgesellschaft Erkner mbH
TEWE Energieversorgungsgesellschaft mbH
Umsetzungszeitraum
Seit 2023
Umbau Heizhaus 2025 – Heizungsmodernisierung der Plattenbauten bis 2027
Ansprechpartner:innen
Susanne Branding
Wohnungsgesellschaft Erkner mbH
Geschäftsführerin
E-Mail:
Andreas Saadhoff
TEWE Energieversorgungsgesellschaft mbH
Geschäftsführer
E-Mail:
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Pressemitteilung: Umbau der Fernwärme in Erkner kommt voran

© Nadine Auras

© WG Erkner mbH