Mit Inkrafttreten des Wärmeplanungsgesetzes zum 1. Januar 2024 sind die Kommunen in der Pflicht, in relativ kurzer Zeit Grundlagen für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu definieren. Mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 stehen Kommunen, Wohnungsunternehmen und kommunale Versorger vor vielfältigen weiteren Aufgaben und Herausforderungen.
Entsprechend groß war das Interesse, praxisorientierte Lösungen kennenzulernen: rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, überwiegend aus kommunalen Verwaltungen sowie Wohnungs- und Versorgungsunternehmen, fanden sich am 14. Februar 2024 zur Fachkonferenz des Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg in Potsdam ein.

Praxisbeispiele und wichtige Stellschrauben für die Klimaneutralität
In Vorträgen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis wurden Herausforderungen und Perspektiven für die Energie- und Wärmewende vorgestellt. Dabei standen auch Fragen der Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen, notwendige Förderungen und die Sozialverträglichkeit im Fokus.
Beispiele aus Brandenburg, Nord- und Süddeutschland zeigten auf, welche Wege bereits beschritten werden und wo Hemmnisse und Chancen für die Praxis liegen. Die Vortragenden stellten unter anderem Projekte zur Geothermie, zur seriellen energetischen Sanierung von Plattenbauten und zur Nutzung von industrieller Abwärme vor und diskutierten Perspektiven und technische Möglichkeiten des Ausbaus von Fernwärmenetzen.

Wichtige Stellschrauben für die Klimaneutralität sahen die Vortragenden unter anderem in einer Dekarbonisierung der Energieträger und einer intensiven Zusammenarbeit der kommunalen Akteure. Auch müssten private Hauseigentümer stärker zum Mitwirken animiert und individuelle, ortsbezogene Lösungen gefunden werden.
Auslobung des Wettbewerbs “Vision CO2-neutrales Quartier”
Die Fachkonferenz gab außerdem einen Ausblick auf die nächste Runde des Wettbewerbs „Vision CO2-neutrales Quartier”, den das Klimabündnis Stadtentwicklung Brandenburg zum zweiten Mal auslobt. Er zeichnet vorbildliche Bau- und Planungsvorhaben aus, bei denen mehrere kommunale Akteure gemeinsam eine klimagerechte Stadt- oder Quartiersentwicklung vorantreiben.
Wettbewerbsbeiträge können bis zum 15. Oktober 2024 eingereicht werden.
Hier finden Sie Informationen zu Auslobung und Bewerbung für den Wettbewerb „Vision CO2-neutrales Quartier“.
Programm und weiterführende Links
Programm der Veranstaltung (PDF, 100 KB)
Wettbewerb „Vision CO2-neutrales Quartier“
Vorträge
- CO2– und Treibhausgas-Neutralität – Wo stehen wir und welche Hürden liegen noch vor uns?
Dr. Martin Pehnt, Geschäftsführer, ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung gGmbH, Heidelberg - Perspektiven für das Bauen und Wohnen mit Blick auf das Ziel der Klimaneutralität 2045 (PDF, 2,5 MB)
Prof. Dietmar Walberg, Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. - Perspektiven für das Bauen und Wohnen mit Blick auf die Klimaneutralität 2045 (PDF, 1,8 MB)
Frank Kerber, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Ludwigsfelde mbH „Märkische - Kommunale Wärmeplanung in Brunsbüttel
Astrid Gasse, Baudirektorin und Fachbereichsleiterin Fachbereich 3 Bauamt der Stadt Brunsbüttel - Kommunale Wärmeplanung aus Sicht einer Stadt und eines Stadtwerkes (PDF, 2,7 MB)
Uwe Malach, Technischer Leiter und Prokurist der Stadtwerke Sindelfingen GmbH - Tiefe Geothermie EWP (PDF, 2,9 MB)
Imagefilm “Tiefengeothermie. Heinrich-Mann-Allee, Potsdam” (Youtube)
Eckard Veil, Geschäftsführer der Energie und Wasser Potsdam GmbH (EWP) - Einführung Wettbewerb „Vision CO2-neutrales Quartier“ 2024/2025 (PDF, 242 KB)
Maximilian Pechstein, Beratungsstelle klimagerechte Kommune, DV Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.V.