In der nördlichen Uckermark wird ein regionaler Ansatz der Energie- und Wärmewende verfolgt. Grundlage ist die in der Region in großflächigen Windparks erzeugte Energie, die weit über die lokalen Strombedarfe und teilweise auch über die Einspeisekapazitäten der Stromnetzinfrastruktur hinausgeht.
Die elektrische Überschussenergie wird nach dem Prinzip der Sektorkopplung zur Wärmeversorgung genutzt. Zwei experimentelle Ansätze wurden dazu vom Energieversorger Enertrag bereits umgesetzt.
Schon 2011 wurde in Prenzlau das erste Hybridkraftwerk Deutschlands eröffnet. Hier wird nach dem Elektrolyseverfahren mit Hilfe der vor Ort erzeugten Windenergie Wasserstoff produziert (Power-to-gas), der zusammen mit ebenfalls in der Region erzeugtem Biogas zum Betrieb eines BHKW genutzt wird. Die hier erzeugte Wärme wird in das Prenzlauer Fernwärmenetz eingespeist und vor allem für die Gebäudeheizung in der Plattenbausiedlung Georg-Dreke-Ring verwendet.
Ein zweites Projekt der Enertrag wurde am Windpark Nechlin erzeugt. Hier wird die überschüssige Windenergie nach dem Power-to-heat-Prinzip direkt in das bereits bestehende Nahwärmenetz des Dorfes gespeist. Inzwischen versorgt diese Energiequelle das Netz im Regelbetrieb vollständig. Die früheren, im Wesentlichen auf Biomasse basierenden Haupterzeugungsquellen dienen als Reserve.
Beide Projekte dienen als Modellprojekte, wie eine zukünftige regenerative Wärmeversorgung in der Region aussehen könnte. Das infrastrukturelle Schlüsselelement sind hierbei die bereits vorhandenen Wärmenetze. Das energetische Quartierskonzept der Stadt Prenzlau umfasst strategische Leitlinien für die Weiterentwicklung dieses Netzes.
Projektinfo
Handlungsfeld
Erneuerbare Energie
Akteure
Enertrag, Gemeinde Uckerland,
Stadtwerke Prenzlau
Umsetzungszeitraum
seit 2011
https://www.dena.de/newsroom/power-to-gas/
https://enertrag.com/windgas-wasserstoff-aus-windenergie
Windenergieregion Uckermark. (Foto: B.B.S.M.)