Dezentral, flexibel und erneuerbar – das Fernwärmenetz als Drehscheibe

Dezentral, flexibel und erneuerbar – das Fernwärmenetz als Drehscheibe

Unter den innovativen Projekten der Energiewende im Land Brandenburg sticht die Hennigsdorfer „Wärmedrehscheibe“ als Praxisprojekt der Forschungsinitiative für energieeffiziente Gebäude und Quartiere „Energiewende bauen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) heraus.

Das übergeordnete Ziel war es, ein technisch veraltetes konventionelles Fernwärmenetz von 60 km Länge durch die Einbindung vieler dezentraler Quellen erneuerbarer Energie und eine schrittweise Senkung des Temperaturniveaus zukunftsweisend umzubauen.

Die Bezeichnung Wärmedrehscheibe verdeutlicht, dass es in Zukunft nicht mehr nur darum geht, Wärme von einem Heizwerk in eine Richtung zum Verbraucher durch die Rohre zu pumpen, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus der Einsammlung von Wärme, der Speicherung und der bedarfsgerechten Verteilung entsteht. Dezentralität ist das Prinzip für die Weiterentwicklung des Fernwärmenetzes. Dreh- und Angelpunkt der Wärmedrehscheibe ist ein Wärmespeicher mit bis zu 20.000 m³ Kapazität, der ab 2021 errichtet wird. Eine intelligente Erfassung der Verbrauchsdaten in Verbindung mit einer auf die aktuellen Bedarfe ausgerichteten komplexen Pumpsteuerung soll eine möglichst effiziente Wärmeverteilung ermöglichen. Neben konventionellen Heizkraftwerken, zwei mit Biomasse sowie Biogas betriebenen Anlagen und großflächiger Solarthermie wird seit Ende 2019 auch Abwärme aus dem Stahlwerk ausgekoppelt und in das Wärmenetz eingebunden.

Karte: © GeoBasis-DE/LGB (2021), dl-de/by-2-0, Daten geändert: B.B.S.M.

Projektinfo

Handlungsfeld
Fernwärme

Akteure
Stadtwerke Hennigsdorf

Umsetzungszeitraum
seit 2018

Ansprechpartner
Stadtwerke Hennigsdorf,
Geschäftsführer Christoph Schneider,
Tel.: 03302 5440-0,
E-Mail:

Links
http://www.bine.info/fileadmin/content/ Publikationen/Projekt-Infos/2018/Projekt_ 02-2018/ProjektInfo_0218_internetx.pdf

Abgaswärmetauscher zur Abwärmeauskopplung (Foto: Stadtwerke Hennigsdorf)